Knopka (Knöpfchen), ein Mischlingswelpe aus einem Dorf im Westen Weißrusslands, wurde in einer aufgegebenen Kaserne aufgefunden, zeigte sich sehr anhänglich und konnte später an einen neuen Besitzer weitergegeben werden. Dieses Glück hat nicht jedes herrenlose Tier. In ländlichen Gebieten gibt es eine große Zahl von ihnen, vor allem Katzen. Doch auch Hunde trifft man allenthalben an, insbesondere dort, wo Nahrung für sie abfällt: auf Müllkippen, bei Schlachthöfen und vor Lebensmittelgeschäften. Oft werden diese Tiere von mitleidigen Arbeitern oder Anwohnern versorgt.
In den Großstädten ist die Lage nochmals deutlich dramatischer. In der Millionenstadt Minsk gibt es ein staatliches Tierheim, in dem krank eingelieferte Tiere sofort eingeschläfert werden und – bei Kapazitätsüberschreitung – überzählige Hunden und Katzen unverzüglich. Die hygienischen Bedingungen sind katastrophal, und auch die Unterbringung der Tiere – auch im Winter teilweise in offenen Zwingern – ist nicht artgerecht.
Einige kleinere private Initiativen versuchen Abhilfe zu schaffen, doch die Möglichkeiten sind begrenzt. Die Einrichtungen werden ausschließlich privat finanziert und von Freiwilligen betreut.
Die Weißrussen sind ausgesprochen tierlieb. In merkwürdigem Gegensatz dazu steht die große Anzahl herrenloser Tiere, die bei den Menschen weniger Mitleid als vielmehr Ablehnung und Ekel hervorrufen.