Die Erzengel-Michael-Kathedrale wird erstmals in einer Urkunde des Fürsten Alexander Wladimirowitsch von 1392 erwähnt. Es handelt sich dabei um die älteste Erwähnung geistlicher Heiligtümer der etwa 100 Kilometer südlich von Minsk gelegenen Stadt Sluzk.
Damals befand sich die Kirche im heutigen historischen Stadtzentrum. Auf dem zugehörigen Friedhof neben der Kirche stand ein weiteres, kleineres Gotteshaus, das dem Erzengel Gabriel geweiht war und das in der kalten Jahreszeit als Gemeindekirche genutzt wurde, da die Hauptkirche nicht beheizt war.
Die Erzengel-Michael-Kirche ist die einzige in Sluzk erhaltene Kirche, die der Sluzker Polesje-Holzarchitektur des 18. Jahrhunderts zugeschrieben werden kann und die in ganz Weißrussland einzigartig ist. Im Innern gliedert sie sich in drei Räume, die von einer niedrigen Galerie eingefasst sind. Außen verfügt jeder Raum über seinen eigenen Turm bzw. Dachreiter.
In den 1990-er Jahren wurde die Kirche zu einem Zentrum des auch in Sluzk wieder auflebenden russisch-orthodoxen Glaubens. Seitdem sind historische Kirche und neue Gebäude (u.a. eine Taufkapelle, eine Sonntagsschule und eine Bibliothek) zu einem zusammenhängenden architektonischen Ensemble vereinigt.